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Tarot - Beratung Andrea Winter-Achtelig Kunst zu denken

Das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie

Beitrag zur Thematik: Deine Gedanken hinterfragen!



Das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie



1. Fallbeispiel zum ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie

Sowohl Hans als auch Heidrun sehen bei einem Spaziergang durch die Fußgängerzone ihrer Stadt einen alten Bekannten in der Menschenmenge.

Hans freut sich und denkt: Ach, das ist doch Heidrun. Das ist ja schön, dass ich sie mal wieder treffe.

Er geht freudestrahlend auf Heidrun zu und umarmt sie zur Begrüßung.

Heidrun erschrickt und denkt: Oh Gott, dort steht Hans. Das Ekelpaket konnte ich nie leiden. Hoffentlich hat er mich nicht gesehen.

Sie schaut in die entgegengesetzte Richtung und tut so, als hätte sie Hans nicht gesehen.

Sie spürt ein unangenehmes Gefühl, bei dem Gedanken, mit ihm reden zu müssen.


Wärst Du nun ein Forscher des menschlichen Verhaltens, was würde Dir bei diesem Fallbeispiel auffallen?


Genau, obwohl für Hans und Heidrun die Situation die gleiche ist, einen alten Bekannten in der Stadt wieder zu treffen, reagieren beide dennoch unterschiedlich.

Während Hans sich freut Heidrun wiederzusehen, ist Heidrun entsetzt.

Aber woher kommt es, dass beide in der gleichen Situation so unterschiedlich fühlen und reagieren?

Während Hans die Heidrun in guter Erinnerung behalten hat, denkt Heidrun über den Hans negativ.

Bei dem gleichen Ereignis, sich in der Stadt wiederzusehen, bestimmen also die unterschiedlichen Erinnerungen an die jeweilig andere Person das Fühlen und Verhalten von Hans und Heidrun.



Wie ist das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie entstanden?



Auf Grundlage der Entstehung unterschiedlicher Gefühle und unterschiedlichem Verhalten der Menschen in einer gleichen Situation erkannte der US-amerikanische Psychologe Albert Ellis, dass das Fühlen und Verhalten eines Menschen durch sein Denken geprägt wird.

Anders ausgedrückt: Unser Denken, z.B. in Form von Erinnerungen, Erwartungen, Bewertungen, Ansichten, Überzeugungen oder unsere Vorstellungen, bestimmt, wie wir uns fühlen und wie wir uns verhalten.

Zur Veranschaulichung eines engen Zusammenhanges zwischen Denken, Fühlen und Verhalten eines Menschen entwickelte Albert Ellis das
ABC - Modell des menschlichen Verhaltens, das hauptsächlich in der Kognitiven Verhaltenstherapie zur Anwendung kommt.

Durch das
ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie werden die einzelnen Komponenten des menschlichen Verhaltens vereinfacht durch die Buchstaben A, B und C ausgedrückt.


Die Abkürzung A steht für activating event.


Auslösendes bzw. aktivierendes Ereignis aufgrund äußerer und innerer Reize

Activating event ist die Bezeichnung für Ereignisse, die Gedanken, Gefühle und Reaktionen im Menschen auslösen.

Diese gefühls-, gedanken- und verhaltensauslösenden Ereignisse können sowohl durch Reize im äußeren Leben eines Menschen als auch durch Reize im Inneren eines Menschen entstehen.


Beispiele für Ereignisse - ausgelöst durch Reize im äußeren Leben eines Menschen

Prüfungssituation

Kritik durch andere Menschen

Tod eines Familienmitglieds

Hervorrufung eines Ereignisses durch andere Menschen, z.B. ein Fahrgast pöbelt einen Busfahrer an; der Chef kündigt einem Kollegen.


Beispiele für Ereignisse - ausgelöst durch Reize im Inneren eines Menschen

Vorstellung einer Prüfung

Körperliches Schmerzempfinden


Die Abkürzung B steht für belief oder belief systems.


Bewertung des Ereignisses A aufgrund bewusster und unbewusster Überzeugungen

Aufgrund seiner Lebenserfahrung entwickelt jeder Mensch in seinem Leben bestimmte Überzeugungen, Bewertungsmuster und Einstellungen.

Diese Überzeugungen, Bewertungsmuster und Einstellungen kommen zum Vorschein, wenn ein Ereignis A eintritt.


Die Abkürzung C steht für consequences.

Verhaltensweise in Bezug auf das Ereignis A

Consequences kennzeichnen die emotionalen Reaktionen und Verhaltensweisen eines Menschen in Bezug auf das auslösende Ereignis A.



Das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie angewandt auf das 1. Fallbeispiel mit Hans und Heidrun



Wenden wir nun das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie auf das Wiedersehen von Hans und Heidrun an, verknüpfen wir Folgendes mit den Komponenten A, B und C des Kognitiven ABC - Modells:


Komponente A: Auslösendes Ereignis A


Sowohl Hans als auch Heidrun sehen einen alten Bekannten in der Menschenmenge.


Komponente B: Bewertung des Ereignisses A


Während Hans seine alte Bekannte Heidrun in positiver Erinnerung hat, denkt Heidrun negativ über ihren alten Bekannten Hans.

Beide bewerten die jeweilige andere Person entsprechend ihrer Erinnerungen (Bewertungen).


Komponente C: Emotionales Empfinden und Verhalten in Bezug auf das Ereignis A


Da sich Hans an seine alte Bekannte Heidrun in positiver Art und Weise erinnert bzw. positiv über Heidrun denkt, empfindet er Freude sie wiederzusehen.

Er bringt seine Freude zum Ausdruck, indem er auf Heidrun zugeht und sie zur Begrüßung umarmt.

Heidrun hingegen behielt Hans in schlechter Erinnerung bzw. denkt negativ über Hans.

Sie tut so, als ob sie ihn nicht gesehen hätte, und empfindet das Wiedersehen als unangenehm.



Das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie angewandt auf ein weiteres Fallbeispiel


In einem Supermarkt liegt ein Kleinkind lauthals schreiend und heftig strampelnd auf dem Boden, weil ihm seine Mutter nicht die Lutscher kaufen will, die das Kleinkind aber unbedingt haben möchte.

Die Mutter steht scheinbar teilnahmslos da, ohne das Schreien ihres Kindes zu unterbinden.

Der Kunde A ist sichtlich empört über das laute Geschrei des Kindes und fährt die Mutter unfreundlich an, dass sie ihren Balg besser erziehen soll.

Die Kundin B wirft der Mutter ein verschmitztes Lächeln zu und ist froh, dass ihre Kinder schon älter sind.

Der Kunde C ärgert sich über die Supermarktleitung.
Bei der Kassiererin beschwert er sich, weil die Süßigkeiten so angeordnet sind, sodass Kinder unweigerlich daran vorbei gehen müssen, um zur Kasse zu kommen.

Die Kundin D tröstet das schreiende Kind. Sie sagt dem Kind, wie böse seine Mama sei, weil sie ihm nicht die Lutscher kaufe.


Analysieren wir die Situation im Supermarkt anhand des ABC - Modells der Kognitiven Verhaltenstherapie, kommen wir zu folgendem Ergebnis:


Komponente A: Auslösendes Ereignis A


Ein Kleinkind liegt im Supermarkt am Boden und schreit lauthals, weil es keine Lutscher bekommt.


Komponente C: Emotionales Empfinden und Verhalten der Kunden von A - D in Bezug auf das Ereignis A


Sowohl die Mutter als auch die Kunden empfinden und reagieren unterschiedlich auf das gleiche Ereignis A mit dem schreienden Kind.

Da die Empfindungen und Reaktionen der an dem Ereignis A beteiligten Menschen unterschiedlich sind, obwohl das Ereignis A für alle gleich ist, müssen die Menschen das Ereignis A folglich unterschiedlich bewerten bzw. unterschiedlich über das Ereignis A denken.


Komponente B: Bewertung des Ereignisses A


Mutter: Für sie ist das Ereignis A eine Erziehungsmaßnahme. Sie bleibt konsequent und hält das Schreien ihres Kindes aus, um ihm den Freiraum zu geben, mit seinen Gefühlen bezüglich der Konsequenz der Mutter selbst fertig zu werden.

Kunde A: Er ist der Meinung, dass das Kind keine Erziehung genießt und sich deswegen so in der Öffentlichkeit aufführt. Seine Kinder dürften sich so nicht benehmen.

Kundin B: Sie kennt das Ereignis A mit dem schreienden Kind und erinnert sich, wie sich die Mutter gerade fühlt.

Kunde C: Er sieht seine Ansicht, dass Supermärkte die Waren in Regalen manipulierend anordnen, durch die Situation mit dem schreienden Kind als bestätigt an.

Kundin D: Sie findet es empörend, wie eine Mutter zusehen kann, dass das eigene Kind leidet. Sie würde dem Kind die Lutscher kaufen, damit das Kind glücklich ist.



Welche Erkenntnisse können wir anhand des ABC - Modells der Kognitiven Verhaltenstherapie gewinnen?



Entsprechend der Zuordnung der einzelnen Komponenten des menschlichen Verhaltens zum Kognitiven ABC - Modell erkennst Du, dass Gefühle und Verhalten durch Erinnerungen, Erwartungen, Bewertungen, Ansichten, Überzeugungen oder Vorstellungen geprägt werden.

Demnach sind nicht Ereignisse, Umstände oder Menschen verantwortlich, wie Du Dich fühlst oder wie Du Dich verhältst, sondern wie Du selbst diese Umstände und Ereignisse, Dich selbst oder andere Menschen bewertest.

Willst Du eine Veränderung in Deinem Fühlen und Verhalten herbeiführen, musst Du folglich zuerst Dein Denken verändern, das sowohl Deine Bewertungen, Ansichten und Überzeugungen hervorbringt als auch von ihnen beeinflusst wird.


Im Beitrag: Anwendung des Kognitiven ABC - Modells, erfährst Du, wie Du das ABC - Modell der Kognitiven Verhaltenstherapie im Selbstversuch auf Dein eigenes Denken, Fühlen und Verhalten anwenden kannst und wofür Deine neu gewonnenen Erkenntnisse nützlich sind.
Andrea Winter-Achtelig

Lebensberatung mit Tarotkarten in Zirndorf
(im Großraum Nürnberg, Fürth und Erlangen)



Übe Dich in der Kunst zu denken und sei in Deinem Kopf und in Deinem Herzen kreativ.


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